„Lamas und Kamele sind insbesondere am Anfang noch sehr zurückhaltend und beobachten ihre Führer ganz genau. Wenn Sie sich auf die Tiere einlassen, wird sich das im Laufe der Wanderung ändern“, erklärt uns Marie-Theres Scholten. Sie betreut die Tierpädagogik im Raphaelshaus und geht mit uns Mitgliedern des Freundeskreises Raphaelshaus nach der Mitgliederversammlung auf „Lama-Wanderung“. „Und dass Lamas Menschen anspucken, ist eine Legende“, fährt sie lächelnd fort.
Los geht es vom Raphaelshaus in die Felder auf der Rheinseite der B 9. Ich selbst bin mit Kamel Dunja unterwegs und habe das Gefühl, dass sie mich sehr genau beäugt und am Anfang noch skeptisch ist. Das äußert sich auch darin, dass sie bei Weitem nicht das macht, was ich gerne hätte. Die Gruppe ist sehr konzentriert auf die Tiere, Marie-Theres Scholten ist immer mitten unter uns und korrigiert hier und da segensreich, wenn wieder mal jemand den Appetit der Tiere unterschätzt hat, die sich von den leckeren Bäumen und Sträuchern einfach nicht lösen können.
Und in der Tat: Nach etwa einer halben Stunde habe ich den Eindruck, dass Dunja zutraulicher wird. Sie lässt sich streicheln und macht den Eindruck, sich ein wenig wohler zu fühlen. Auch für mich ein schönes Gefühl, das die anderen Teilnehmer in gemütlicher Runde nach der Wanderung bestätigen. Wir beschließen den Abend fröhlich und auch nachdenklich. Ich habe etwas von Dunja gelernt und fahre lächelnd nach Hause. Um nichts auf der Welt hätte ich diese Lama-Wanderung verpassen wollen. Danke, Marco Gillrath, danke, Marie-Theres Scholten.
Ekkehard Seegers