Protokollauszug der Mitgliederversammlung des
„Freundeskreis Raphaelshaus“
vom 06.03.2024
TOP 1
Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit
E. Seegers begrüßt die Anwesenden (13), bedankt sich für deren Erscheinen und stellt die Beschlussfähigkeit fest. Er berichtet, dass vor fast genau 10 Jahren der FK RH ins Leben gerufen wurde. Chris Stoffels war der Initiator, er hat den FK aufgebaut und die ersten Jahre geleitet. M. Gillrath ergänzt, dass es eine sehr gute Idee war und immer noch ist und dass das RH immer auf den FK bauen kann. Seegers und Gillrath bedankten sich bei Chris Stoffes für diese hervorragende Initiative. Auch die anwesenden Mitglieder bedanken sich bei Chris Stoffes per Akklamation.
TOP 2
Bericht des 1. Vorsitzenden und des Rh-Leiters inkl. Ausspräche
M. Gillrath berichtet, dass eine neue Immobilie für eine Außengruppe in Köln Nord.
Die Unterstützung der Lobbyarbeit des Raphaelshauses durch den FK dauert an, es ist ein laufendes Projekt. Um die Interessen der Kinder und Jugendlichen in den Jugendhilfezentren generell und im Raphaelshaus speziell zu vertreten, existiert ein kontinuierlicher Dialog auf mehreren politischen Ebenen.
E. Seegers spricht die Bedeutung von Demokratieerziehung in Zeiten des erstarkenden Rechtsextremismus in Deutschland an. Er hebt dabei die entsprechenden Bemühungen des Raphaelshauses in der Bunker-Erinnerungsstätte hervor, die der Freundeskreis sowohl in ideeller als auch in materieller Hinsicht unterstützt.
M. Gillrath berichtet über die Digitalisierung des Bunkers, die dank Hendrik Putsch weitestgehend abgeschlossen ist. Er hat vor den Bunker vermessen und digitalisiert. Zusätzlich wurde die Geschichte von Rudi Euteneuer in einem Audioguide in leichter Sprache von einem professionellen Speaker aufgenommen.
Das Tanztheater, das im und um den Bunker im Oktober 2023 stattgefunden hat, war sehr speziell und ungewöhnlich. Alle Teilnehmenden waren sehr beeindruckt, einige sprechen noch heute von einer hochrangigen Kulturveranstaltung.
Auch im nächsten Jahr beteiligt sich der FK RH wieder beim Stadtradeln.
Für die Lama Wanderung, die letztes Jahr im Sommer für die Mitglieder veranstaltet wurde, hat sich E. Seegers nochmals bei M. Gillrath bedankt. Es ist eine sehr schöne Idee gewesen, die bei den Teilnehmern ausgesprochen gut angekommen ist.
M. Gillrath berichtet, dass das Raphaelshaus 3 weitere Gruppen einer Jugendhilfeeinrichtung aus Neuss übernehmen wird. Das bedeutet 39 weitere Plätze für Jugendliche und junge Volljährige.
TOP 3
Bericht des Geschäftsführers und Kassierers inkl. Aussprache H. Krosch
H. Krosch berichtet, dass sich der FK seit der Entstehung vor 10 Jahren verdoppelt hat. Er begrüßt drei neue Mitglieder im Freundeskreis.
Die Bilanz des FK von 2014 bis heute:
Steigerung von 16 auf 33 Mitglieder,
15 Projekte wurden realisiert bzw. sind „ongoing“
Kostenbeteiligung durch Spenden und Mitgliedsbeiträgen von über 30.000 Euro.
Nach Vorstellung des Kassenberichts durch H. Krosch, bedankte sich E. Seegers für seine vorragende Arbeit.
TOP 4
Bericht der Kassenprüfer inkl. Aussprache
H. Mölder berichtet über die Kassenprüfung. Die Prüfung hat ohne Beanstandungen stattgefunden. R. Hilgers stellt den Antrag auf Entlastung des Vorstands.
TOP 5
Beschluss über die Entlastung des Vorstandes
Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. M. Gillrath bedankt sich beim Vorstand für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr.
TOP 6
Wahl der Kassenprüfer
Die bisherigen Kassenprüfer wurden einstimmig wiedergewählt und haben die Wahl angenommen.
TOP 7
Ersatzwahl des 2. Vorsitzenden
E. Lierenfeld wurde einstimmig zum 2. Vorsitzenden bis zur Neuwahl des Vorstands im März 2025 gewählt.
TOP 8
Vorschau zu Aktivitäten des FK im Jahr 2024
Lobbyarbeit und Krisenkommunikation werden weiterhin fortgeführt, ebenso die Unterstützung der Erinnerungsstätte. Weitere Projekte ergeben sich erfahrungsgemäß im Laufe des Jahres.
Das Datum für die nächste MGV wurde bekannt gegeben: 12.03.2025
TOP 9
Anträge der Mitglieder
Es wurden keine neuen Anträge eingereicht.
Dormagen, 06.03.2024
Jugendhilfezentren wie das Raphaelshaus leisten wichtige Arbeit für die Gesellschaft, haben aber zum Teil keine ausreichende Lobby. Hier setzt der 2014 gegründete „Freundeskreis Raphaelshaus e.V.“ an.
Wir sind überzeugte „Fans“ des Raphaelshauses, Freunde eben. Mit unserem Knowhow und unseren Netzwerken wollen wir die Einrichtung ideell fördern und unterstützen. Eines unserer Ziele ist, die Kontakte zwischen dem Raphaelshaus und der Nachbarschaft im weitesten Sinne zu vertiefen. Daher führen wir Gespräche mit Bürgern sowie mit politischen und gesellschaftlichen Multiplikatoren über die Arbeit der Einrichtung.
Unser Engagement umfasst zudem auch ganz konkrete Maßnahmen: So haben wir mit der Leitungscrew des Hauses ein professionelles Medientraining veranstaltet, haben gemeinsam mit der Sparkasse Neuss ein Taschengeldtraining für Jugendliche organisiert und beteiligen uns an Kulturveranstaltungen der Einrichtung, um nur einige Beispiele zu nennen.
In diesem Sinne freuen wir uns darauf, die Arbeit des Raphaelshauses auch in Zukunft zu begleiten und im Rahmen unserer Möglichkeiten aktiv zu unterstützen, wie Freunde eben.
Im Jahr 2014 sah sich das Jugendhilfezentrum Raphaelshaus plötzlich mit negativen Schlagzeilen konfrontiert.
Ein einzelner Erzieher hatte klar die Grenzen seiner beruflichen Aufgabe überschritten und war mit einigen Jugendlichen im Düsseldorfer Rotlicht-Milieu unterwegs gewesen. Dabei handelte sich es um jugendliche Straftäter, die im Rahmen eines Modellprojekts in der offenen Erziehungshilfe anstatt im geschlossenen Strafvollzug untergebracht waren.
Es entbrannte eine politische Debatte, das Düsseldorfer Justizministerium brach den Modellversuch ab, die Einrichtung geriet in die Schusslinie von weiten Teilen der Presse und der Politik.
Das wollten einige Dormagener Bürger nicht akzeptieren. Ihr Initiator, Journalist und Schriftsteller Chris Stoffels: „Wir wollen deutlich machen, dass hier ein einzelner Mitarbeiter gegen seine Pflichten verstoßen hat, dass aber abgesehen davon für etwa 240 Kinder und Jugendliche wertvolle Hilfe geleistet wird, um sie auf ein verantwortungsvolles und erfüllendes Leben vorzubereiten.“
Auch die circa 240 Mitarbeiter fühlten sich in ihrer Arbeit abgewertet. So sollte und wollte der Freundeskreis der Leitung des Hauses und den Mitarbeitern den Rücken stärken, über die Ziele und Methoden der Erziehungsarbeit des Hauses informieren und gleichzeitig flankierend unterstützen, ohne in die direkte Erziehungsarbeit einzugreifen.
Beispiele: Politikerbesuche im Landtag, Workshop Krisenkommunikation, Sponsoring eines Konzertes. Die Idee fruchtete, insbesondere persönliche Freunde des Hauses wurden Mitglieder. Der Verein wurde im Amtsgericht Neuss eingetragen, die Gemeinnützigkeit bestätigt, Chris Stoffels erster Vorsitzender.